Endlich die eigene RC44 Yacht

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Seit Jahren im internationalen Regattazirkus unterwegs wissen wir, dass die Beschaffung im Hochleistungsbereich nicht immer einfach und oft mit Geduld haben verbunden ist. Bereits in der Evaluationsphase vor unserem Eintritt in die RC44 Klasse zeichneten sich Verzögerungen ab. Verstärkt durch Pandemie und Lieferengpässen in verschiedenen Technologie-Sektoren stand dann unsere neu erworbene Yacht mit der Kennung #27 aber immer länger im Trockendock und wartete auf ihre endgültige Fertigstellung. Nachdem wir zunächst noch hofften, unsere erste 44Cup Regatta im Frühling gleich auf der #27 bestreiten zu können, mussten wir uns schliesslich bis vor kurzem mit einer Mietyacht behelfen.

 

Die RC44 Yacht Black Star

Anfang September war es dann doch so weit: Frisch aus dem Dock in England konnten wir im Solent, eine Meeresenge unweit des Ärmelkanals, zum ersten Mal die RC44 Black Star segeln. Was für ein Gefühl, welch eine Freude! Nach den letzten Verzögerungen waren wir ohne einen allzu festgelegten Fahrplan angereist. Auf technische Herausforderungen und verborgene Mängel fokussiert, verbrachten wir die ersten Tage damit, die frisch übernommene Yacht auf Herz und Nieren zu untersuchen. Absolute Priorität wurde dabei auf eine koordinierte Belastung des Riggs gelegt. Das heisst, dass wir bei glücklicherweise moderaten Bedingungen schrittweise die Segel hissen und die Schoten dicht nehmen konnten. Die ersten Manöver wurden langsam gefahren und alles wurde genau überwacht. Immer wieder stoppten wir, um nachzuprüfen und nötigenfalls neu einzustellen. Im Verlaufe der Tage wurden die ersten Markierungen an den Schoten angebracht, damit wir für die bevorstehenden Trainings und Regatten Anhaltspunkte haben. Die Steuersysteme wurden alle geprüft und die Elektronik kalibriert, sodass wir bei der ersten Regatta mit vollständiger Crew ohne zeitraubende Einstellarbeiten gleich ins Training einsteigen können. Am letzten Tag konnten wir dann endlich die Manöver so ausüben, wie sie im Wettkampf gefahren werden sollten.
Im englischen Trockendock aus der Taufe gehoben: die RC44 Yacht vom Black Star Sailing Team
Im englischen Trockendock aus der Taufe gehoben: die RC44 Yacht vom Black Star Sailing Team

Auf an die RC44 Weltmeisterschaft 

Direkt nach dem Segeln auf dem Solent wurde die Yacht ausgewassert und es begann das Auseinanderbauen. Sämtliches Material wurde im Trockenen nochmals eingehend untersucht und gewogen, die Yacht wurde vermessen und geprüft, ob alles regelkonform ist. Danach wurde alles verpackt, verladen und bereit gemacht für den Transport nach Slovenien. Die Yacht selbst wird auf einem so genannten Flat Rack transportiert. Das heisst, dass der schwere Kiel, das Ruderblatt und das Heckteil demontiert und separat verstaut werden, um das sonst beträchtliche Volumen dieser Segelyacht zu reduzieren.
Inzwischen ist die Yacht und das Team bereits vor Ort in der Marina von Portorož um die #27 segelfertig für die 44Cup Weltmeisterschaft 2022 zu montieren.