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Saisonstart 2025 mit frischem Wind

Durch unsere Entscheidung, auf den Saisonauftakt mit der RC44 in der Karibik zu verzichten, legte sich unser Augenmerk auf einen besonderen Einstieg ins neue Jahr: den Start in Palma de Mallorca mit der Cape 31 – und mit einer Crew, die zum Teil aus jungen, internationalen Talenten besteht.

 

Bericht Cape 31 Princess Sofia Regatta

28. – 30. März 2025, Palma, Mallorca, Spanien

Eine der unzähligen Traditionen im Segelsport sieht vor, dass die olympischen Regatta-Teams verschiedener Nationen die Saison an einem gemeinsamen Event beginnen: Der «Trofeo Princesa Sofia Palma de Mallorca».

Die Cape 31 Bootsklasse ist zwar nicht olympisch, startete aber an demselben Event – wenn auch mit kürzerer Dauer und früheren Daten. Das war für uns ausgesprochen spannend, denn selten trainiert man an einem so hochkarätigen Umfeld mit Olympia-Veteranen und -Anwärtern.

Dieses Jahr markierte der Anlass nach Paris 2024 den Start des neuen Vierjahre-Olympiazyklus, was sich deutlich in der Zusammensetzung der Teilnehmer widerspiegelte. Über alle Klassen hinweg waren junge Teams zu sehen, die sich für Los Angeles 2028 klassifizieren wollen. Entsprechend hoch war die Trainings­dichte in der Bucht von Palma. Auch wir nutzten diese Ausgangslage – allerdings mit unserer Cape 31.

In der Woche vor den eigentlichen olympischen Klassenregatten starteten die nichtolympischen Yachten zu ihren Wettkämpfen. Mit der Cape 31 Klasse konnten wir in einem eigenen Feld mit eigenem Start regattieren.

Youth Power im Black Star Sailing Team

Regelmässig bekommen wir von jungen Seglerinnen und Seglern aus aller Welt Bewerbungen, um im Black Star Team mitzusegeln. Auf unserer Cape31 können wir nun gleich mehrere Plätze mit Nachwuchstalenten besetzen, und nutzten die Chance, fünf junge Segler mit nach Palma einzuladen. Seglerinnen gelangten deshalb nicht in die engere Auswahl, da unsere Crew tendenziell zu leicht und das optimale «Renngewicht» selbst mit der Männer-Auswahl fast nicht zu erreichen war.

Mit doch starken und vor allem kalten Winden fanden wir recht herausfordernde Bedingungen vor, um die Jungs auf verschiedenen Positionen zu testen. Bei einem solchen Sichtungstraining geht es nicht bloss um die seglerische Fähigkeit, sondern auch darum, wie sich die Jungen ins Team integrieren können. Und das nicht nur in Bezug auf das Team. Allzu schnell wird unterschätzt, was es für jeden einzelnen bedeutet, Teil eines professionellen Teams zu sein. Segeln fordert nicht nur körperlich, sondern auch psychisch – denn man muss jederzeit 100 % konzentriert und fokussiert sein.

Mit Onboard-Videos und dem Input vom Coach von aussen fand täglich am Abend ein Debriefing statt. Am Ende vier intensiver Trainings-Tage stellten wir dann das Team zusammen, das an der Regatta antrat.

Die Trainingstage mit dem jungen Team vor der Regatta waren sehr intensiv, aber ebenso lehrreich. Wir fanden ausgiebig Gelegenheit, mit anderen Yachten zu segeln, Speed-Vergleiche zu machen – und die Eigner hatten sich im Vorfeld darauf geeinigt, die Daten offen untereinander zu kommunizieren und auszutauschen, damit alle voneinander profitieren können. Das ist für uns Neueinsteiger enorm hilfreich, denn auf einer solchen Rennyacht sind nicht nur das konzentrierte Steuern und die Manöver entscheidend, sondern z.B. auch die Einstellungen an den Segeln und am Mast.

Glanzvoll zum Einstieg, dramatisch zum Schluss

Die Wettervorhersagen kündigten für den ersten Tag viel, aber segelbaren Wind an, für den zweiten zu viel Wind und für den letzten moderate Winde – und genauso kam es. Wir starteten gut in den ersten Tag. Das Niveau war hoch, dauernde Wechsel in der Führung forderten alle Teams, und wir konnten als Leader zufrieden in den Abend gehen.

Leider hatte es dann am zweiten Tag tatsächlich über 30 Knoten Windgeschwindigkeit und die Wettfahrtleitung sagte sämtliche Wettfahrten ab.

Die Zeit wurde von den Teams genutzt, um bei den anderen zu «spionieren», wie die Schoten geführt sind oder was sich sonst noch optimieren liess.

Am letzten Tag hatte es dann merklich weniger intensiven und konstanten Wind. Wiederum waren alle Teams nahe beieinander. Demzufolge lag auch Punktemässig noch alles drin. Leider verpassten wir es, uns auf dem Leaderthron zu halten, und rutschten im letzten Lauf als Letztklassierte noch auf den dritten Platz ab.

Summasummarum waren die Tage in Mallorca sehr wertvoll und positiv. Die Jungen haben sich sehr gut ins Team integriert, und wir werden die eine oder andere Regatta auf der Cape 31 mit wechselnder Besatzung segeln. Wir haben auch viel im Bereich Bootshandling und Manöver gelernt sowie den Segeltrimm und die Bootsgeschwindigkeit verbessert. So können wir optimistisch auf den weiteren Verlauf der Saison blicken.

Nächste Regatta: 44Cup Porto Cervo

Nachdem das Shoreteam die RC44 Yacht im sardischen Olbia nach dem Karibik-Abenteuer in Empfang genommen und gründlich geprüft hatte, wurden Wartungsarbeiten durchgeführt. Der Mast und der Baum wurden zudem neu lackiert. Der Aufbau zur Regatta beginnt schon bald, und wir freuen uns darauf, gegen die anderen Teams anzutreten. In dieser neuen Saison werden mindestens elf Teams plus das Klassenboot am Start sein. Neue Mannschaften aus Schweden, Spanien und der Türkei sind definitiv dabei. Das Klassenboot kann von Teams gechartert werden, die interessiert sind, in die Klasse einzusteigen. So wird das Feld grösser, die Herausforderung wächst – aber auch die Freude, sich mit neuen Gegnern zu messen.

Leider werden wir nicht am Cape 31 Event in Hyères teilnehmen. Der Entscheid zum Rückzug fiel relativ kurzfristig, da nach dem Verzicht auf die RC44 Regatta in Nanny Cay zusätzlicher Vorbereitungsaufwand notwendig wurde. In Kombination mit dem für uns neuen MED Circuit der Cape 31, der logistisch ebenfalls einiges abverlangt, überschneiden sich die beiden Events etwas zu stark.

Nach dem Porto Cervo Event mit der RC44 Yacht geht es für uns direkt weiter mit der Cape 31 in Porquerolles. Wir versuchen, möglichst alle Regatten im MED Circuit der Cape 31 Klasse zu segeln – doch wo es terminliche Überschneidungen mit der RC44 Tour gibt, hat die RC44 klar Vorrang.

Wir wünschen euch allen einen wunderbaren Sommer!

 

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Gute Sachen für eine gute Sache

An dieser Stelle möchten wir wieder einmal auf unseren Webshop aufmerksam machen. Wir bieten euch tolle, funktionale Produkte an, mit denen ihr in der kommenden Saison zeigen könnt, dass ihr uns unterstützt. Neben dem finanziellen Beitrag durch den Kauf tragt ihr auch zu unseren Bemühungen bei, möglichst nachhaltig mit den Ressourcen umzugehen. Viele der Produkte sind aus alten Segeln gefertigt – so wie wir die ausgemusterten Segel auch dazu verwenden, Taschen, Säcke und Schutzüberzüge für die Ausrüstung unserer Segelyachten herzustellen, etwa für Pinnenausleger, Wanten, Segellatten oder Sonnensegel.