Bericht 44Cup Cascais

44Cup Cascais

44Cup Cascais, 11. – 15. Mai 2022, Cascais, Portugal

Am 12. Mai startete zum ersten Mal ein Schweizer Team an einem RC44 Cup. Black Star Sailing setzte mit dem Überqueren der Startlinie eine historische Marke: noch nie ist ein Schweizer Team in dieser Bootsklasse gestartet.

Es wurde uns aber auch gleich aufgezeigt, dass auch in dieser Bootsklasse die Früchte hoch hängen und wir nicht einfach so vorne mitsegeln können. Doch alles der Reihe nach.

Nachdem sich der Transport und das Ausrüsten der neuen Yacht in der Werft massiv verzögert hatte, bot sich uns die Möglichkeit, die Yacht der RC44 Klassenvereinigung zu mieten. Diese Yacht wird an jedem Event genau für diesen Zweck zur Verfügung gestellt, um mögliche Interessenten für die Klasse zu gewinnen. Das ist eine grossartige Sache – hat aber auch ein paar Tücken. So mussten wir beim Aufbauen einige Bereiche überholen und diverses Tauwerk, Blöcke und Rollen ersetzen. Auch war die Wahl der Segel nicht einfach, konnten wir doch zwischen fünf Jahre alten Segeln aussuchen und solchen, die noch älter sind. Das Problem: Alte Segel wurden meistens auch rege genutzt. Während dies bei einem Grosssegel weniger eine Rolle spielt, sind die Vorsegel, Genua oder Fock genannt, doch nach einer gewissen Nutzungsdauer «ausgeblasen». Das heisst, dass sie durch die enorme Beanspruchung aus der Form geraten sind, was Leistungseinbussen zur Folge hat. Wir haben aber bewusst darauf verzichtet, unsere eigenen ungebrauchten Segel zu nehmen, weil Manöver und Bootshandling genauso wichtig sind für den Erfolg. Schlussendlich zogen wir es vor, mit gebrauchtem Segeltuch zu starten, da infolge eines missglückten Manövers ein Segel auch mal Schaden nehmen kann.

Vom Test zum Training zum Rennen

Wir hatten vor der Regatta die Möglichkeit, zuerst allein, später dann mit anderen Teams, uns mit der Yacht vertraut zu machen. Manöver, Segelwechsel, Startübungen, Bojen Rundungen, kurzum, wir versuchten alles mindestens einmal durchzuspielen.

Mit Wind gegen 20 Knoten und einer Dünung von bis zu zwei Meter war es für mich als Steuermann nicht immer einfach, das Boot in Balance zu halten. Dennoch konnten wir im Verlaufe der Regatta eine stetige Steigerung erkennen und das Team arbeitete vom ersten Tag an perfekt zusammen. Die Chemie stimmte und alle gaben ihr Bestes. In den einzelnen Wettfahrten konnten wir immer wieder mal ein Ausrufezeichen setzen. Wir waren fast immer «im Pack», verpassten aber zu oft, unsere Leistung ins Ziel zu bringen. Falsch gefahrene Manöver, fehlende Bootsgeschwindigkeit, Materialbruch, die Liste der Defizite und Fehler ist aktuell noch ziemlich lang. Immer wieder konnten wir als Team aber einen Fortschritt erzielen und einen Punkt der Liste streichen.

Der nächste Event wird in Marstrand Schweden sein. Wir werden dort nochmals mit dem gemieteten Klassenboot segeln, und möchten uns wo immer möglich verbessern und einen weiteren Schritt nach vorne machen.

Auf unserer RC44 Galerie findest du Impressionen zu unserer ersten Regatta in Cascais.