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2020 – Wir sagen Danke!

Mit 2020 geht ein in jeglicher Hinsicht aussergewöhnliches Jahr bald zu Ende. Gerade weil kaum etwas so stattfand, wie anfangs geplant, haben wir viel dazugelernt, einiges erreicht, und wurden für unseren Einsatz auch noch mit einem Titel belohnt.
Am Ende dieses bemerkenswerten Jahres ist der Zeitpunkt gekommen, innezuhalten und die Ereignisse nochmals kurz Revue passieren zu lassen.
Zunächst möchten wir uns aber bedanken bei unseren Partnern, Sponsoren und Mitstreitern, bei unseren Fans, bei allen Interessierten, und natürlich auch bei den Abonnenten dieses Newsletters:
Ohne euch gäbe es Black Star Sailing nicht. Ihr seid der Grund, immer weiterzumachen, besser zu werden, und das vergangene Jahr stolz hinter uns zu lassen und voller Tatendrang in die Zukunft zu blicken.

2020: Der Saisonbeginn

Anfang 2020 reiste das Black Star Sailing Team voller Optimismus nach Oman, um sich gründlich auf die neue GC32 Saison und die Eröffnungsregatta in Muscat vorzubereiten. Doch statt des erhofften Titels konnte das Team zunächst nicht mal mehr sein Boot nach Hause holen. So sehr wurden die Welt und damit auch der Regatta-Sport vom Lockdown überrascht.

Wie bei Seglern üblich, machte man sich schleunigst auf die Suche nach Lösungen. Das Management der GC32 Bootsklasse setzte alles daran, die angebrochene Saison zu retten. Und das Black Star Sailing Team machte sich ans Umplanen der eigenen Termine. Kurzerhand wurde der Trainingsaufenthalt in der Schweiz vorgezogen und an den Urnersee verlegt.

Glücklicherweise war sowohl das Boot wie auch das Team im Frühsommer rechtzeitig vor Ort. Und dank Lockerungen bei den Covid19-Vorschriften lag sogar ein Gästesegeln drin. Aufgrund guter Planung und bester Witterung war das Training auf dem Urnersee sehr ergiebig. Optimal vorbereitet blickte man der zweiten Hälfte der GC32 Rennsaison entgegen.

Doch es geschah das Unvermeidliche: die verbliebenen zwei Regatten wurden ebenfalls gestrichen. Schleunigst musste Ersatz her. Denn nach unzähligen Trainingsstunden befand sich das Team in einem Hoch.

Vom GC32 auf M32

Im M32 Katamaran fand man die ideale Alternative. Auf den ersten Blick sehen sich die Boote beider Klassen zum Verwechseln ähnlich: Gleich lange Rümpfe, ähnliche Segelflächen, ähnliche Konstruktion. Der eigentliche Unterschied ist: Der M32 Katamaran hat keine Foils und kann nicht abheben und über das Wasser fliegen. Schnell fand man ein Boot in Schweden, das zur Vermietung stand. Auf der Reise an den Gardasee wurde kurzerhand ein Zwischenhalt in Dänemark eingelegt, um zusammen mit anderen Teams das erste Mal mit dem «neuen» Boot zu trainieren.

Fast so wie immer

Um möglichst ideale Rahmenbedingungen zu schaffen, wurde zusätzlich der Black Star Sailing Team Container nach Riva del Garda, dem Austragungsort der M32 Europameisterschaft gebracht. Dadurch hielt sich das Team in einem gewohnten Umfeld auf, wo sich optimal arbeiten und auf den Wettkampf vorbereiten liess. Das stellte sich als sehr effektiv heraus und wirkte positiv auf das Selbstvertrauen. Das Black Star Sailing Team blickte ausgesprochen zuversichtlich auf den bevorstehenden Event, dessen Ereignisse Christian Zuerrer so beschreibt:

Vom Start weg dominant

«Aus unserer Sicht gut vorbereitet eröffnete die M32 Rennleitung die Europameisterschaft 2020 pünktlich bei den für den Gardasee üblichen thermischen Windbedingungen. Nun doch etwas nervös startete das Black Star Sailing Team etwas verhalten und rundete die erste Boje an vierter Stelle. Die Windböen konsequent auf dem Vorwindkurs fahrend und mit nahezu perfekten Manövern konnten wir uns bis zur nächsten Boje auf den zweiten Platz verbessern und schlussendlich den ersten Lauf gewinnen. Dieser erste Sieg gab uns das letzte noch notwendige Vertrauen ins Handling und die Geschwindigkeit unseres Bootes, sodass wir auch alle weiteren Wettfahrten des ersten Renntages für uns entscheiden konnten. Den zweiten Tag starteten wir ebenfalls mit einem Sieg im ersten Race. Das stimmte uns etwas «übermütig», weshalb wir taktische und seglerische Varianten ausprobierten, die leider nicht erfolgreich waren. Dennoch lagen wir im Gesamtklassement auch nach dem zweiten Tag in Führung.»

Europameister!

«Die eindringlichen Worte unseres Coachs beim Debriefing des zweiten Abends und die Vorbereitung am letzten Morgen halfen, uns wieder auf unsere Werte zu besinnen: Einfach, schnörkellos und schnell zu segeln, ganz ohne Experimente. Prompt siegten wir wieder in der ersten Wettfahrt und auch der zweite Lauf konnten wir für uns entscheiden. Somit war der Titel schon praktisch auf sicher. Nachdem wir auch das dritte Rennen gewannen, konnte uns der Titel nicht mehr genommen werden.

Wir entschieden uns, die letzte Wettfahrt nicht mehr zu segeln und als Streichresultat zu nutzen, um an Land mit dem Zusammenpacken zu beginnen.»

Das Black Star Sailing Team freut sich sehr über den Gewinn dieses tollen Titels und ist enorm stolz, eine der wenigen Regatten, die im vergangenen Jahr abgehalten wurden, für sich entschieden zu haben. Nicht zuletzt ist dieser M32-Titel einer von insgesamt nur zwei Europameister-Titeln, die ein Schweizer Sport-Team 2020 überhaupt gewinnen konnte.

Saisonende

Der Container mit dem Material ist inzwischen zurück in der Schweiz. Wir möchten uns bei moyreal bedanken, dass wir in einer ungenutzten Liegenschaft die Möglichkeit haben, alles zu lagern und sämtliches Material zu prüfen. Bis vor kurzem haben wir die Foils und Ruderblätter geschliffen, ausgebessert und neu gespritzt. Auch die Rümpfe wurden komplett abgeschliffen, sämtliche Kratzer und kleinere Löcher mit Spachtelmasse gefüllt und neu gespritzt. Bevor es dann weitergeht werden wir alles sauber polieren und die Beschriftung wieder anbringen. Die Black Star wird glänzend in die neue Saison starten.

Ausblick 2021

Trotz der betrüblichen Situation auf der ganzen Welt versuchen wir optimistisch ins neue Jahr zu schauen. Früher als in anderen Jahren konnte die Racing Tour 2021 schon Anfang Dezember offiziell die Pressemitteilungen für die kommende Saison publizieren. Wir freuen uns, dass die Racing Tour Ende April in Port Camargue, Südfrankreich startet. An diesen Ort haben wir gute Erinnerungen, begannen wir doch 2019 die Black Star Kampagne an diesem Ort mit unserem ersten Wassertraining mit unserem GC32-Kat. Im Anschluss an Port Camargue geht es weiter nach Riva am Gardasee und dann nach Lagos in Portugal. Da 2021 voraussichtlich die Olympischen Spiele nachgeholt werden, wird im Sommer auch beim Regattasport eine längere Pause eingelegt.

Wir planen, über diese Sommermonate erneut unser Boot in die Schweiz zu holen, um abermals mit unseren Sponsoren und Gästen zu segeln. Einmal mehr bietet sich dann unseren Fans die seltene Möglichkeit, mit uns über das Wasser zu fliegen.

Im September geht’s für den Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaft nach Sardinien, bevor der Saisonabschluss im November stattfindet. Dieser Ort muss noch bestimmt werden.

Ein letztes Dankeschön

Nebst unseren Sponsoren und Partnern, die uns auch dieses Jahr unterstützt haben, waren es vor allem unsere Familien, Angehörige und Freunde, auf die wir immer wieder zählen können. Ihnen allen gehört unseren besonderen Dank. Wir sind uns bewusst, dass der Regatta-Alltag auch für die nächste Umgebung nicht immer einfach ist.

Unterstützung willkommen

Unseren allerletzten Dank geht an alle Segelsport Enthusiastinnen und Enthusiasten und alle unsere Fans, die uns direkt unterstützen – sei es durch Weitererzählen und Sharing unserer Inhalte oder durch den Kauf unserer Merchandisingprodukte.

Wir zählen auch 2021 auf euch!

Frohe Weihnachten, alles Gute im neuen Jahr, und …

… bleibt gesund!