44Cup Cascais

44Cup Cascais: Feuertaufe bestanden

Der Kontrast könnte nicht grösser sein: Nachdem die Welt des Regattasports und mit ihr auch das Black Star Sailing Team eine gefühlte Ewigkeit auf Wettkämpfe hinfiebern musste, ist nun endlich wieder richtig viel los.
Den Entscheid, am 44Cup teilzunehmen, trafen wir bekanntermassen nicht aus Langweile, sondern aus gut überlegten Gründen. Dennoch müssen wir uns an unseren neu enorm dichten Eventkalender erst gewöhnen. So befinden wir uns bereits mitten im Aufbau zur ersten GC32 Racing Tour Regatta während wir unsere Feuertaufe am 44Cup noch am Verarbeiten sind.

44Cup Cascais 11. – 15. Mai 2022

Geprüft und für gut befunden:
das Black Star Sailing RC44 Team

44Cup Cascais

Grösser könnte der Kontrast auch nicht bei den Bootsklassen sein: Während der GC32 Foling-Katamaran mit extremen Geschwindigkeiten, Hektik und hoher körperlicher Belastung aufwartet, ist auch die RC44 nichts für Anfänger. Ganz im Gegenteil. Die ganz auf Regatten ausgelegte Segelyacht aus der Feder von Russell Coutts und Andrej Justin wartet mit unzähligen technischen Raffinessen auf, die das Boot schneller und kompetitiver machen. Und zugleich auch wesentlich komplexer im Renneinsatz. Den Unterschied machen letztlich die gegensätzlichen Konzepte: Obwohl mit unzähligen Neuerungen versehen setzen RC44 Yachten weiterhin auf herkömmliche Verdrängung, während Foiling-Katamarane gänzlich andere Wege gehen. Gegensätzlich sind denn auch die beiden Bootsklassen im Renneinsatz und fordern von der Crew so sämtliches Können ab.

Dennoch gingen wir mit hohen Erwartungen an unseren ersten Start am 44Cup Cascais, und wurden enttäuscht – zumindest, was das Klassement betrifft. Zwar wurde uns von verschiedener Seite versichert, dass der Black Star Sailing Team Einstand in die RC44 Klasse besser war, als mancher anderer Teams vergangener Jahre. Doch das ist nur ein schwacher Trost. Oder um es in den Worten von Skipper Christian Zuerrer zu sagen: «Jeder, der an einem Wettkampf teilnimmt, will siegen. Und wer nicht siegt, ist enttäuscht. Das olympische Motto ‹Teilnehmen ist wichtiger als Siegen› hilft dir zwar, über Niederlagen hinwegzukommen. Doch besser wird nur, wer unbedingt siegen will.»

Zum Regattaverlauf sagt Christian Zuerrer: «Eigentlich ist alles optimal gelaufen. Der Aufbau, die Vorbereitungen und die Trainings brachten wir wie geplant hinter uns. Und auch die Races selber sind im Rückblick ziemlich gut gegangen. Fast immer das Schlusslicht zu sein, ist natürlich unter unseren Erwartungen. Doch haben wir oft um den zweitletzten Platz gekämpft, was soviel bedeutet, dass wir nur selten abgeschlagen das Ziel erreichten. Das gibt uns eine gute Basis, um gleich mit Optimierungen anzusetzen. Sicherlich können wir als Entschuldigung noch ins Feld führen, dass wir mit dem gecharterten Boot nicht mit unserer eigenen Yacht, die noch immer in der Werft ist, am Start waren. Zwar sind RC44 Boote ja genormt, doch es ist ein enormer Vorteil, wenn man sich über längere Zeit auf sein eigenes Boot einstellen kann. Zudem waren die verfügbaren Segel nicht ganz frisch, was wohl auch nicht gerade half. Doch alles in allem sind wir zufrieden, vor allem damit, dass wir als umgeformtes und erweitertes Team bereits bestens zusammenspielen und schon von einander profitieren können. Entsprechend motiviert und ehrgeizig schauen wir Richtung 44Cup Marstand Ende Juni, und erst recht Richtung 44Cup WM in Portroz, wo wir mit der Black Star II dann hoffentlich auch endlich unser eigenes RC44 an den Start bekommen.»

Zu den GPS Tracking-Aufzeichnungen von TracTrac und zu den Resultaten: